Präventionsnachmittag

Alkohol und Tabak sind nicht nur Genussmittel, sondern auch Rausch- und Suchtmittel. Im Wachstum reagiert der Körper besonders sensibel auf Alkohol und Tabak. Regelmässiger sowie übermässiger Konsum verändert das jugendliche Gehirn nachhaltig und negativ. Zudem vergrössert sich bei einem frühen Konsum das Risiko einer späteren Suchtentwicklung.

Die OS Aletsch organisierte unter der Obhut des Jugendschutz Schweiz einen Präventionsnachmittag, um die Jugendlichen auf dieses Thema zu sensibilisieren. Neben den gesetzlichen Grundlagen und diverser Fakten zum Tabakkonsum beschäftigte man sich mit Fallbeispielen und einem Quiz. In den vier Gruppen stand die persönliche Auseinandersetzung mit der Thematik im Vordergrund.

Hier noch einige Fakten, welche Sie auch interessieren könnten:

- Die Schweiz hat sich bei der Abgabe und dem Verkauf von Alkohol für eine gesetzliche Unterscheidung zwischen gegorenem (fermentiertem) Alkohol und gebranntem (destilliertem) Alkohol entschieden. Im Lebensmittelgesetz (LMG. Art. 14) ist definiert, dass der Verkauf von Alkohol an unter 16-Jährige verboten ist. Für Spirituosen gilt ein Abgabeverbot an unter 18-Jährige. Dies ist im Bundesgesetz über die gebrannten Wasser (AlkG. Art. 41) geregelt.

- Alkohol kann süchtig machen. Das Problematische hierbei: Jugendliche gewöhnen sich schneller an Alkohol als Erwachsene. Je früher Jugendliche anfangen, regelmässig Alkohol zu trinken, desto grösser ist das Risiko, dass sie als Erwachsene abhängig werden (3).

- Unter Alkoholeinfluss setzen sich Menschen diversen akuten Risiken aus. Die Verletzungsgefahr und das Risiko von (Verkehrs-)Unfällen steigen. Beim Rauschtrinken ist zudem immer das Potenzial einer Alkoholvergiftung vorhanden. Statistisch gesehen, landen täglich mehr als 30 Personen in Schweizer Spitälern mit einer Alkoholvergiftung als Haupt- oder Nebendiagnose (4). Davon sind rund 2,4 Personen zwischen 10 und 23-jährig (4). Jugendliche sind besonders von akuten Risiken betroffen, weil sie im Allgemeinen über weniger Erfahrung verfügen und Risiken schlechter abschätzen können als Erwachsene (5).

- Auch langfristige Folgen sind möglich. Die Gehirnforschung zeigt, dass das menschliche Gehirn erst deutlich nach 20 Jahren vollständig ausgereift ist. Betroffen ist beispielsweise der Präfrontale Cortex, der für die Planung, Entscheidungsfindung und Impulskontrolle zuständig ist.

- Tag für Tag sterben in der Schweiz durchschnittlich vier Menschen an den Folgen des Alkoholmissbrauchs – 1600 Menschen pro Jahr. Dies sind die offiziellen Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit. Alkohol fordert viermal mehr Opfer als der Strassenverkehr.

- In der Schweiz sterben 210 Personen (25 pro Tag, 9‘000 pro Jahr) vorzeitig an den Folgen des Tabakkonsums. 

- Während der Adoleszenz befindet sich der Körper im Wachstum. Die Lungen sind erst im Alter von ca. 20 Jahren ausgereift. Jugendliche, die mit dem Rauchen beginnen, tragen ein hohes Risiko, dass ihre Lungen nie die maximale Grösse und die volle Kapazität entwickeln. Dieselben Jugendlichen entwickeln auch sehr früh Herz-/Kreislaufprobleme. Diese Schäden sind irreversibel. Der Tabakrauch enthält ca. 4‘000 Substanzen. Die meisten von ihnen sind hoch giftig, viele sind krebserregend. Dieses Giftgemisch verursacht in den Atemwegen dauerhafte Gesundheitsschäden. Wir dürfen nicht vergessen: Je früher man mit dem Rauchen beginnt, desto schwieriger ist es, damit aufzuhören.

Text: Bittel Oliver / Jugenschutz Schweiz; Fotos: Zurbriggen Pascal

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