Myriams Sieg im Letzigrund
Bereits zum vierten Mal hat Myriam Andrews den nationalen Final des UBS Kids-Cups gewonnen. Diesmal allerdings musste das Leichtathletik-Talent aus Mörel-Filet hart kämpfen.
Der UBS Kids-Cup ist der grösste Schweizer Leichtathletik-Anlass für den Nachwuchs. Insgesamt nehmen rund 50'000 Jugendliche teil, allein in der Kategorie von Myriam Andrews (M11) waren es 3500.
Über regionale und kantonale Ausscheidungen müssen sich die Nachwuchssportler:innen für den Final in Zürich qualifizieren. Dieser findet jeweils am Samstag nach dem Leichtathletik-Meeting im Letzigrund statt. Verschiedene Stars besuchen den Anlass und geben Autogrammstunden. So waren etwa Mujinga Kambundji und Simon Ehammer im Stadion anwesend.
Myriam Andrews hat in den letzten Jahren in ihrer Kategorie beinahe nach Belieben dominiert. Am Schluss des Dreikampfs (60 m, Ballwurf und Weitsprung) hatte sie jeweils mit deutlichem Vorsprung gewonnen. Diesmal aber war es anders. Die Mörjerin musste kämpfen, hart kämpfen. Sie lieferte sich mit Keyla Anzidei vom STV Bettlach einen Zweikampf, der an Spannung kaum zu übertreffen war.
Anzidei ist eine starke Sprinterin. Sie legte denn auch mit 8,04 Sekunden eine Superzeit auf die Bahn und nahm fast 100 Punkte Vorsprung mit. Und Anzidei konnte den Schaden im Ballwurf im Mass halten. Im dritten Versuch steigerte sie ihre persönliche Bestleistung gleich um mehrere Meter und auf 45,1 m und verlor damit auf Andrews (48,86 m) «nur» 54 Punkte. Für ihren Trainer Sippert Millius, der den Wettkampf auf der Tribüne mitverfolgte, war die Rechnung schnell gemacht: Myriam muss im abschliessenden Weitsprung 20 Zentimeter weiter springen als ihre Konkurrentin.
Das sollte zu machen sein. Schliesslich ist der Weitsprung die stärkste Disziplin der Mörjerin. Myriam Andrews legte denn auch vor, sprang konstant und weit. 5,09 m, 5,07 m und 5,05 m war die starke Disziplin. Aber auch Anzidei zeigte sich nervenstark. Im letzten Versuch steigerte sie sich auf 4,89 m. «Das gibts doch nicht», war die Reaktion von Trainer Sippert Millius. Noch nie war Anzidei so weit gesprungen.
Für Myriam Andrews reichte es aber trotzdem zum Kategoriensieg. Die beiden hatten zwar auf den Punkt das gleiche Schlussergebnis (2223 Punkte), die Mörjerin aber hatte zwei Disziplinensiege, was den Ausschlag gab. Was für einen tollen Wettkampf die beiden abgeliefert haben, zeigt auch die Tatsache, dass sie in allen Disziplinen persönliche Bestleistungen erreicht haben. Den Allzeitrekord in dieser Kategorie haben sie um 190 Punkte verbessert.
Andrews trainiert ein- bis zweimal pro Woche mit dem Lauf- und Leichtathletik-Team Oberwallis und zusätzlich noch mit Sippert Millius. Alle Jahre kommen weitere Disziplinen hinzu. In der nationalen Bestenliste ist sie in allen Disziplinen ausser beim Kilometerlauf Erste oder Zweite. In sieben Disziplinen liegt sie in Führung.
Quelle: pomona media/Albrecht Alban