Weihnachtsbaum gegen böse Geister?

Wussten Sie, dass der Weihnachtsbaum in der deutschen Literatur bereits durch Johann Wolfgang Goethe eine Erwähnung fand?
Im Briefroman Die Leiden des jungen Werthers (1774) besucht der Protagonist am Sonntag vor Weihnachten die von ihm verehrte Lotte und spricht von den Zeiten, da einen die unerwartete Öffnung der Türe und die Erscheinung eines «aufgeputzten Baumes» mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln in paradiesisches Entzücken versetzte. Beim Anblick des Weihnachtbaumes der 9OS könnte oben erwähnter Ausdruck nicht passender sein – in der Jugendsprache würde es vielleicht noch in «aufgebrezelt» umgewandelt. Rosa? Pink? Lila? Violett? Entscheiden Sie selbst! Bei so viel Frauenpower überrascht die Farbwahl nicht wirklich…

Die Verwendung eines geschmückten Baumes hat keinen historisch nachweisbaren Anfang, sondern findet in Bräuchen verschiedener Kulturen ihren Ursprung. Immergrüne Pflanzen verkörperten Lebenskraft, und darum glaubten die Menschen in früheren Zeiten, sich Gesundheit ins Haus zu holen, indem sie ihr Zuhause mit Grünem schmückten.

Die Römer bekränzten zum Jahreswechsel ihre Häuser mit Lorbeerzweigen. Durch das Schmücken eines Baums zur Wintersonnenwende ehrte man den Sonnengott. Auch in nördlichen Gegenden wurden im Winter schon früh Tannenzweige ins Haus gehängt, um bösen Geistern das Eindringen und Einnisten zu erschweren, gleichzeitig gab das Grün Hoffnung auf die Wiederkehr des Frühlings.

Hoffen wir, dass es auch uns gelingt, die bösen Geister von der Schule fernzuhalten.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine friedvolle Adventszeit!

Text & Fotos: Bittel Oliver; Quelle: Wikipedia

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