Vorbote des Winters
Ach, was konnten wir für einen historisch warmen und schönen Sommer geniessen! Bis vor wenigen Tagen lagen die Temperaturen bei angenehmen 20 Grad und mehr und nun hat uns mit dem ergiebigen Regen der Herbst definitiv in seinem Bann.
Jede Jahreszeit hat ihre besondere Schönheit und der Herbst ist dabei keine Ausnahme. Die Veränderung der Farben in der Natur von einem satten Grün in alle Arten von Farben wie Gold, Gelb und Rot ist ein spektakuläres Erlebnis. Man kann fast von der feurigen Farbenpracht geblendet werden.
Mit all diesen Farben ist aber auch eine gewisse Melancholie verbunden - die wechselnde Farbenvielfalt kündigt die baldige Ankunft des kalten Winters an. Umso schöner ist es, wenn man sich besinnt und die herbstlichen aber auch melancholischen Gedanken an sich heran lässt. Besonders diese Stimmung lieben viele Menschen, die es immer wieder gerade zu dieser Jahreszeit in die Wälder und Wiesen treibt. Wie man sieht, auch der Herbst hat seine wunderschönen Seiten. Viele bekannte Autoren haben in besinnlicher Weise diese Stimmung aufgefangen und in ihren Werken festgehalten. Hier ein Müsterchen von unserem "Einheimischen" - Rainer Maria Rilke:
Die Blätter fallen,
fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Text & Fotos: Bittel Oliver