Lehrplan 21: Kick-off

Am vergangenen Montag starteten die Lehrpersonen der Schulregion in die Mission "Lehrplan 21". An einer Informationsveranstaltung wurden die ersten Weichen zur Umsetzung der neuen Verbindlichkeiten gestellt. Der Lehrplan wird schrittweise ab dem kommenden Schuljahr 2018/2019 eingeführt.
Hier das Wichtigste in Kürze:

Wozu ein Lehrplan?

Die Bundesverfassung verpflichtet die Kantone, die Ziele der Bildungsstufen zu harmonisieren. Wenn es den Kantonen nicht gelingt, diese Ziele zu harmonisieren, kann der Bund die nötigen Massnahmen beschliessen.

Um diesen Auftrag umzusetzen, müssen alle Kantone ihre Lehrpläne überarbeiten. Die 21 deutsch- und mehrsprachigen Kantone haben sich dafür entschieden, dies gemeinsam zu tun, und das Projekt Lehrplan 21 lanciert. Gemeinsame Arbeit kostet weniger. Auch für Familien hat die Harmonisierung der Schulen Vorteile: Bei einem Umzug in einen anderen Kanton finden sich die Kinder künftig schneller in der neuen Schule zurecht. Und der Übertritt in eine Berufsschule oder ein Gymnasium in einem anderen Kanton wird einfacher.

Mit der gemeinsamen Erarbeitung des Lehrplans 21 bleibt die kantonale Hoheit über die Volksschule erhalten. Der gemeinsam erarbeitete Lehrplan soll sicherstellen, dass die Ziele in allen Fachbereichen vergleichbar sind. Gleichzeitig haben die Kantone die Möglichkeit, den Lehrplan 21 nach ihren Bedürfnissen anzupassen.

Der Lehrplan 21 ist in erster Linie ein Instrument zur Harmonisierung der Volksschule und keine Schulreform.

Was ist ein Lehrplan?

Ein Lehrplan legt fest, was Schülerinnen und Schüler in jedem Fachbereich und in jedem Zyklus lernen. Er ist eine Grundlage für die Entwicklung der Lehrmittel, ein Planungsinstrument für Lehrpersonen sowie für die Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen. Zugleich zeigt er den nachfolgenden Schulen, Lehrbetrieben oder den Eltern auf, was Kinder und Jugendliche nach jeder Schulstufe wissen und können sollen.

Wie ist ein Lehrplan aufgebaut?

Die meisten heutigen Lehrpläne sind nach Schulstufen gegliedert, wobei die Kantone unterschiedliche Stufeneinteilungen kennen. Gesamtschweizerisch hat man sich darum auf drei Zyklen geeinigt, die mit den Schulstufen in den Kantonen vereinbar sind.
Für das Ende der 2. Primarklasse, das Ende der 6. Klasse und das Ende der obligatorischen Schulzeit werden für die Schulsprache, die Fremdsprachen, Mathematik und Naturwissenschaften Grundkompetenzen (Nationale Bildungsstandards) vorgegeben, die für alle Sprachregionen gelten. Diese liegen auch dem Lehrplan 21 zugrunde.

Kompetenzen

Die Fachbereiche des Lehrplans 21 schliessen an die heute in den Kantonen eingesetzten Lehrpläne sowie den Stand der fachlichen und didaktischen Entwicklung an.

Der Lehrplan 21 beschreibt das, was Schülerinnen und Schüler im Verlaufe der obligatorischen Schule lernen, in Form von Kompetenzen. Um eine Kompetenz zu erwerben, braucht es drei Dinge:

Wissen:

Das Wissen und Verstehen, das ich zum Lösen einer Aufgabe benötige. Dazu gehören auch das Analysieren und Strukturieren von Informationen.

Können:

Die Fähigkeit und Fertigkeit, das Wissen praktisch zu nutzen und anzuwenden, so dass ich die Aufgabe lösen kann.

Wollen:

Die Bereitschaft, Haltung und Einstellung, Wissen und Können zu erwerben und anzuwenden.

Im Lehrplan 21 wird dabei der Fokus stärker auf die Verknüpfung und die Anwendung von Wissen sowie Fähigkeiten und Fertigkeiten gesetzt.

In einem Unterricht, der auf den Erwerb von Kompetenzen ausgerichtet ist, sind die Lehrpersonen zentral. Sie gestalten zum einen fachlich gehaltvolle und methodisch vielfältige Lernumgebungen und Unterrichtseinheiten; zum anderen führen sie die Klasse und unterstützen die Schülerinnen und Schüler pädagogisch und fachdidaktisch in ihrem Lernen.

Weitere Informationen finden Sie unter folgender Adresse: www.lehrplan21.ch

 

 

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