Ein 9. Planet?

 

Ein Planet grösser als die Erde könnte sich in den eisig und dunkeln Tiefen des Sonnensystems verstecken.Nach den Berechnungen des Teams wäre der Planet etwa zehnmal schwerer als die Erde und etwa dreimal grösser. Simulationen deuten darauf hin, dass der nächste Punkt zur Sonne 200- bis 300-mal weiter entfernt ist als der Erde. Die Dauer seiner vollständigen Drehung um die Sonne beträgt wahrscheinlich etwa 20'000 Jahre.

Batygin und sein Kollege Mike Brown hatten nicht die Absicht, die Existenz eines neuen Nachbarplaneten zu beweisen. Tatsächlich hatte 2014 ein anders Team ein Objekt namens 2012VP113 entdeckt. Der neue Stern, allgemein bekannt als "Biden", hatte eine mysteriöse Umlaufbahn, ähnlich der von Sedna, einem weiteren Stern, der hinter Pluto entdeckt wurde. Sedna und Biden folgen beide ziemlich verzerrten Wegen um die Sonne herum. Brown und Batygin beobachteten fast sechs dieser Sterne und entdecken, dass ihre Bahnen auf eine Weise zusammen, die kein Zufall gewesen sein konnte. Batygin und Brown konnten die dem Kuipier-Gürtel innewohnenden Gravitationseffekte schnell beseitigen.

Mit einer zehnmal grösseren Masse als die Erde erklärte dieser Planet einfach die mysteriösen Muster der Umlaufbahnen von Sedna und Biden sowie die Flugbahnen, die von anderen Sternen am Ende des Kuipier-Gürtels verfolgt werden: Wenn dieser neunte Planet wirklich existiert, ist er so weit entfernt und dunkel, dass es nicht verwundert, dass er immer noch nicht entdeckt wurde.
"Es wurde berechnet, dass Pluto bis zu 10'000 Mal heller leuchten könnte als der neue Planet", sagt der Wissenschaftler Laughlin.
In solchen Entfernungen hätte selbst ein relativ grosser Planet keine thermische Signatur, die von Stromsonden erkannt werden kann, und würde sehr wenig Sonnenlicht reflektieren. Mit anderen Worten, Astronomen, die danach suchen, brauchen nicht nur besonders leistungsstarke Teleskope, sondern müssen auch wissen, wo sie suchen müssen. Es ist wie die Suche nach einem kleinen Lichtpunkt, der sich in einem riesigen und undurchdringlichen Meer von Sternen bewegt.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Wissenschaftler die Anwesenheit eines grossen Planeten in der Ferne vorschlagen. Tatsächlich gibt es diese Vorhersagen seit fast einem Jahrhundert, aber alle waren immer falsch.

Diesmal darf die Vorhersage nicht in die kosmische Leere fallen.

Ich denke, es wäre toll, einen neuen Planeten zu finden, aber ich denke auch, dass der Planet, auf dem wir leben, nicht alle seine Geheimnisse offenbart hat.

Léane Tessier