Angst vor der Schule

Im Kindergarten und in der Primarschule bleiben immer wie mehr Stühle leer. Die Lehrer sind deshalb sehr beunruhigt. Viele Mädchen und Buben bleiben Zuhause, aber warum?

Elsbeth Freitag (Vizedirektorin des Schulpsychologischen Dienstes) beleuchtet die Gründe, weshalb sechs-, sieben-, achtjährige Mädchen und Buben nicht zur Schule kommen: «Wir wissen aus der Forschung, dass bei Schulabsentismus bei 80 Prozent Wahrscheinlichkeit Angst im Spiel ist: Schulangst, Versagensangst, Angst der Eltern, Angst des Kindes vor Ausgrenzung, Demütigung, Mobbing, und vieles mehr.»

Viele Schüler haben auch die Angst vor einer bestimmten Lehrerin oder einem bestimmten Lehrer. Doch es liegt nur daran, eine Ursache ist auch die Mutter. Die Mütter finden, dass ihr Kind oft gestresst ist, es schlafe schlecht oder dass das Kind Ruhe brauche. Manche Kinder gehen manchmal für Tage oder Wochen nicht zur Schule. Viele Eltern haben auch das Gefühl besser zu wissen, wie man unterrichtet oder wie man sich verhält. Oftmals sind die Schüler auch überfordert oder haben familiäre Probleme (z. B. die Trennung der Eltern), die zu psychischen Belastungen führen können, werden als Ursachen gesehen und als Hilferuf interpretiert. Leider fällt es den meisten Kindern schwer, darüber zu reden.

Die Lehrer, Pädagogen, Psychologen und Ärzte versuchen dies zu verhindern, da es schlimme Folgen in der Zukunft haben könnte. Sie wollen die Eltern vermehrt in die Pflicht nehmen. Denn halten sie ihre Kinder gewollt von der Schule fern, können sie gebüsst oder gar angezeigt werden. Die Eltern oder die Lehrer versuchen das Gespräch mit den betroffenen Kindern aufzunehmen und ihnen zu helfen.

Ich finde es schlimm, dass Kinder in diesem jungen Alter die Schule schwänzen. Ich bin erstaunt, dass manche Eltern ihren Kindern einen hohen Druck machen oder dass das Mobbing bereits auf der Primarstufe so eine grosse Rolle spielt. Die Grundausbildung ist sehr wichtig - auch wenn die Eltern nicht immer gleicher Meinung mit den Lehrern sind. Die Eltern sollten ihre Kinder motivieren und unterstützen. Der Kindergarten oder die Primarschule sollten Spass machen und die Lehrer sollten versuchen, den Unterricht interessant, abwechslungsreich und lustig zu gestalten.

Ich hoffe, dass sich dies in der Zukunft wieder ändern wird.

Text: Salome Wenger / www.srf.ch/news

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